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1

12.08.2004, 10:55

Wie sinnvoll zwecks Sicherheit Partitionieren

Hallo
Ich habe mich kürzlich ein wenig mit Sicherheit beschäftigt, und dabei entdeckt, das meine Art zu partitionieren (nur eine root und eine swap) scheinbar nicht so sicher ist. Ich habe gelesen das z.B. /tmp auch eine eigene Parition haben sollte da man dort dann durch bestimmte Handlungen verhindern kann das binarys dort einfach so ausgeführt werden können. (Was wohl schonmal ner Menge Schädlingen das ausführen unmöglich machen soll)
Jetzt mal zum Punkt.
Wie partitioniere ich, zu gunsten der Sicherheit, am sinnvollsten?
Und wie läuft das dann beim installieren ab?
Einfach die Partitionen erstellen geht bestimmt nicht,oder?
Wenn man eine /boot erstellt muß man die doch auch noch speziell linken ....oder irre ich mich da jetzt?

Thomas

2

12.08.2004, 11:12

fstab

sicher sinnvoll is es zB die home-partition extra anzulegen....

welche partitionen wohin gemountet werden sollen, wird in /etc/fstab festgelegt, nette beschreibung über partitionen sind im gentoo-handbuch ;)
... nur ein weiterer tag im leben eines naren ... :P

3

12.08.2004, 12:26

meine partitionierung ist von anfang an folgenden:

/boot
/usr
/var
/home
/tmp
/proc
/sys
/dev
/

und dann noch verschiedene user haben eigene partitionen (insgesamt habe ich die hdd 15 mal partitioniert).
du erstellst die partitionen einfach bei der installation und mountest die und trägst das in die fstab ein.
wichtig ist das /var selbstständig ist, falls die logs mal zu viel werden...
ums noch sicherer zumachen kannst du dein fs noch verschlüsseln, was ganz praktisch ist ;)
zu beachten ist auch das die /usr viel platz braucht (für kde und so'n zeux).

vorteil bei der ganzen sache, bei einer neu-installation (warum auch immer) kann man seine alten dokumente aus /home gleich mitnehmen, man muss die partition ja nicht während der installation nutzen.
dazu kommt, das man datein verstecken kann auf diese art und weise, weil nicht jeder das partitionsschema kennt.

Gruß,
Chris
not the reality, but the truth, whose criterion one must have, is the central question of a document.

4

12.08.2004, 14:50

Danke erstmal für deine Antwort.
Da hab ich ja ne Menge zu tun :shock:
Muß eine Neuinstallation sein?? oder kann ich das auch irgendwie anders Realisieren??

5

12.08.2004, 15:38

Sicherheit, schön und gut.
Man sollte sich aber immer die Frage stellen:
Wo setze ich mein System ein?

Aus eigener Erfahrung:
Internetserver:
Hier hast du Zugriffe von außen. Im schlimmsten Fall laufen die
Platten voll.
Eine Partition für das E-Mail Verzeichnis.
Eine Partition für die Datenbank.
Eine Partition für den Webserver.
Eine Partition für die Logfiles.
Eine Partition für /
Eine Partition für /boot wenn du die denn nicht extern legst.
Die /tmp muß für PHP ehe in der Partition liegen, wo das
Webserververzeichnis liegt.
Und eine dicke Swap.
Eine zweit Platte als Backup

Mein Arbeitsrechner:
Eine /boot
Eine /
Eine /swap
Eine /home , wenn du mit mehreren an einem Rechner arbeitest, zusammen
mit Quota.
Daten die Wichtig sind, schiebe ich auf eine zweit Platte.
Vorteil: Ich kann die Platte zu 95% nutzen.

Der Rest hat ehr historische Bewandnis, da du früher nur einen
sehr langsammen Festplattenzugriff hattest und der Arbeitspeicher klein war.
Da konnte man durch geschickte Partitionierung den Plattenzugriff
parallelisieren.

Welche Sicherheit bringen viele Partition, ausser vor dem Überlauf?
Ich arbeite beruflich seit 1982! mit Unixrechnern.
In den Jahren waren Plattenausfälle 80% aller Störungen,
15% Manipulation und Programmierfehler und 5% sonstige Hartwareschäden.
Natürlich defekte Terminals und Netzwerkkabel nicht mit eingerechnet.
Nur ein sinnvolles Backup bringt Sicherheit.

MfG
Robert

6

12.08.2004, 16:24

generell sind mehrere partitionen natürlich ein vorteil. man sollte es allerdings nicht überteiben (und eine separate /dev-partition od. /proc halte ich für übertrieben), vor allem, wenn alle partitionen sich immer noch auf einer festplatte befinden.
chaang hat recht, es liegt ganz am system was du aufziehen willst.
für nen desktop reichen normalerweise eine root, eine swap, home und boot aus. für performance kann man auch noch /tmp auf ne separate partition packen und mit reiserFs formatieren.

für server ist natürlich das var verzeichnis wichtig und sollte bestenfalls auf ner 2. platte leigen, definitv aber als eigene partition ausgelagert werden.
für die sicherheit gibts ne menge unterschiedlicher konzepte (selinux von nsa, crypto-file-systems etc.) aber partitioinieren bringt wie chaang schon sagte nicht wirklich viel (ausser natürlich /home welches man durchaus als pflich ansehen kann...) sicherheit liegt in backups.
never argue with an idiot, they bring u down 2 their level and beat u with x-perience

7

12.08.2004, 16:50

/dev und /proc sind doch virtuelle dateisysteme, habs eben nur genannt, weil es in der /etc/fstab mit drin steht ;) ne extra partition im physikalischem sinne ist es nicht...(das wäre wirklich, sogar im serverbereich, übertrieben...)

- Chris
not the reality, but the truth, whose criterion one must have, is the central question of a document.

8

12.08.2004, 17:23

das ist dann aber schon verwirrend. es ging ums partitionieren, nicht ums mounten nachm boot ;) (wobei ich die fstab sehen will in der /dev oder /etc extra eingetragen sind?!!!)

und ich wüsste auch nicht mit welcher grösse ich diese beiden partionen angelegt hätte ..
also alles gut....

mal btw. fehlt dann auch noch die /proc/bus/usb partition....
never argue with an idiot, they bring u down 2 their level and beat u with x-perience

9

12.08.2004, 18:04

Mal nebenbei, /proc und /dev können nur im Wurzelverzeichnis
liegen, sonst bootet der Kernel nicht.
Das Verzeichnis /dev enthält ja bekanntlich die Verwaltungsinformationen
zu Block- und Zeichenorientierten Devices, wie zb auch zum RAM.
Auch ist dieses Verzeichnis sehr klein, da es nur in den Inodes existiert.
Wem dieses Verzeichnis zu unübersichtlich ist, kann ja entweder
alles löschen, was er nie braucht, oder das devfsd (Device-Filesystem)
einsetzen.
Das Verzeichnis /proc ist die Schnittstelle zwischen Kernel und Welt.
Dieses Verzeichnis belegt genau eine Inode, was man daran sieht, das
das Verzeichnis, wenn man die Festplatte in eine anderes Sytem mountet,
absolut leer ist.
Das Verzeichnis /etc ist klar, ohne Konfiguration läuft nichts, denn
am Anfang braucht der Kernel, der ja nur / kennt, die /etc/fstab, um
über /dev mittels /proc das System zu initalisieren.
Das alles geschied sehr lange, bevor du die erste Meldung am Bildschirm
hast.
Bei einem Live-File-System übrigens wird als erstes ein / Verzeichnis mit
allen notwendigen Dateien als RAM-Disk in den Speicher kopiert, und
danach der Kernel in dieser RAM-Disk gebootet.
Sowas macht man beispielsweise bei einer Instalation von Linux
oder auf plattenlosen Systemen.

Lange Rede, kurzer Sinn:
/proc /dev /etc müssen auf / liegen, zumindest unter Linux beim booten.

MfG
Robert

10

12.08.2004, 19:25

und wie siehts mit /tmp aus??
so wie ich kürzlich mitbekommen habe sollte gerade diese eine große Rolle beim ausführen eines "bösen" Programmes ala Virus spielen.
Viele dieser Bakterien *g* sollen so gebastelt sein, das diese sich von /tmp aus aktivieren.
Und ich kann mir jetzt mit meinen mittelprächtigen Linux/Unix Erfahrungen schon Vorstellen das es leichter für das Programm ist, in verbotene Systembereiche zu kommen wenn es auf der gleichen Partition ist.
Sehe ich das richtig?

Thomas

11

13.08.2004, 10:54

nein.
es ist dem "bösen" egal, obs grad auf der selben partition ist oder nicht, was ins dateisystem gemountet ist (also entweder ne mit reingemountete partition oder einfach das verzeichnis auf der partition) und rw gestellt ist, ist dafür anfällig.

/tmp auf ne separate partition zu legen ist trotzdem sinnvoll. (für die performance)
never argue with an idiot, they bring u down 2 their level and beat u with x-perience

12

13.08.2004, 11:42

Danke @ Harlekin

eine kleine Frage habe ich dann aber noch.
Muß eine Neuinstallation unbedingt sein, oder kann man das auch anders erreichen??
Ich stelle mir so vor das ich während des Betriebs die anderen Partitionen erstelle die fstab anpasse und die in Frage kommenden Verzeichnisse in die neuen Patitionen kopiere ........... Neustart fertig.
Zu allerletzt lösche ich einfach die alten Verzeichnisse.
Oder ginge das aus irgendwelchen Gründen nicht so einfach???

Thomas

13

13.08.2004, 11:46

wenn du genügend plattenplatz hast, sollte das kein problem sein.
die neue partition erstellen.
ein filesystem draufknallen.
den ordner auf die neue partition ziehen.
in der fstab umschreiben.
den inhalt des verzeichnisses löschen.
neue partition mounten.
never argue with an idiot, they bring u down 2 their level and beat u with x-perience

14

13.08.2004, 18:29

Okay, dann werd ich mich dann mal ans Werk machen.

Danke allen für hilfreichen Tips.
und erholsames Wochenende noch :)

Thomas