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15.01.2013, 12:04

Aus Sabayon ein reines Gentoo machen

Hallo,

momentan nutze ich noch hauptsächlich Sabayon Linux (Gentoo Derivat). Ich überlege aber, ob ich nicht besser komplett auf die Basis Gentoo wechseln sollte (aufgrund der Vorzüge von Gentoo, die durch Sabayon etwas zunichte gemacht werden). Da Sabayon ein reines (nur vorkompiliertes) Gentoo ist, stelle ich mir nun die Frage, ob ich dies mittels Portage nicht irgendwie "säubern" könnte. Ich würde dann die make.conf nach meinen Bedürnissen anpassen und das System mit den neuen Einstellungen neu kompilieren.

Würde so etwas überhaupt Sinn machen? Oder sollte man nicht lieber gleich eine ganz neue Installation aufsetzen, die natürlich dann mit viel mehr Aufwand verbunden wäre (dank hilfreicher Tipps hier im Forum würde ich mir das auch zutrauen bzw. habe es auf einem Testrechner auch schon geschafft). So hätte ich aber zumindest alle wichtigen Einstellungen gemacht und würde nur das verändern, was ich auch verstehe.

Oder würde das einfach schief gehen, weil Sabayon teilweise stark aus stable und unstable mischt? Da Sabayon mit Entropy einen eigenen Paketmanager hat, sind entsprechend viele Pakete maskiert. Reicht es dann, diese Dateien einfach zu "leeren"?

Ok, ich könnte es auch einfach mal versuchen, allerdings ist der Aufwand doch schon recht groß und wie ich das sehe, würde fast jedes Paket neu kompiliert werden müssen. Hier wäre es mir dann doch eine große Hilfe, wenn es diesbezüglich Erfahrungen oder Expertenmeinungen gibt, damit ich nicht umsonst ewig kompilieren muss.

Gruß
dexfill

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »dexfill« (17.01.2013, 01:12)


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15.01.2013, 19:02

Im Allgemeinen keine gute Idee.

Gründe:
1. Du wirst sowieso jedes Packet neu bauen müssen => Ergibt sich dass du dass Sabayon maximal abspecken solltest bevor du anfängst. Sprich DE, WM, zusatz Software [libreoffice usw.] entfernen.
2. Den Packetmanager ( Rigo [ equo ] solltest du dann auch entfernen ), wie auch die ganzen Sabayon design Packete die nicht in Portage sind.
Der Aufwand übersteigt eine stage3 installation bei weitem.

Falls du es doch vor hast. Ich kann jetzt nicht aus Erfahrung sprechen aber ich würde in dem Fall so vorgehen.
1. Wie gesagt WM DE und möglichst alle zusatz Software entfernen
2. Mit equo nach Packeten suchen die Installiert sind und die Zeichenkette "Sabayon" enthalten und diese dann löschen.
3. Rigo und equo deinstallieren
3. Mindestens mal die make.conf an die persönlichen Wünsche anpassen, auch mal alle anderen config files durchsehen helfen könnte dir dabei dass Howto wie man ein stage3 installiert.
4. portage tree entpacken oder "emerge --sync".
5. Dann solltest du auf dem Level sein dass du hättest wenn du ein
stage3 gentoo aufgesätzt hättest.Nur mit aus meiner sicht mehr Aufwand
6. emerge -e world. Sollte dir dann dein Gentoo bauen [sich vorher vielleicht mal das world file ansehen]
7. Zusatzsoftware wieder installieren
Viel spaß
Meine Mottos:
1. Jegliche Beiträge sind so zu halten dass sie von Vorstandsmitgliedern und Kleinkindern verstanden werden.
2. Wer sich hinter Fachbegriffen deren Bedeutung er nicht kennt versteckt, macht dass nur um seine Ahnungslosigkeit zu überdecken.
3. Die Namen von Betriebssytemen enden immer mit einem "X". LinuX, UniX und Mac OS X.
4. Jeder der mich in irgend einer Form mit dem Wort Rechtschreibung auf irgend eine Weise in Verbindung bringt, landet auf der Ignore Liste

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15.01.2013, 20:01

Vielen Dank für die Antwort.

Nur Punkt 1 verstehe ich nicht so wirklich. Es sind ja schon alle Pakete installiert, die ich bräuchte. Ich würde sie einfach nur nochmal mit meinen persönlichen Einstellungen, sprich USE-Flags neu kompilieren. Klar, dauert es so länger, aber das könnte ich doch alles im Hintergrund laufen lassen. So bräuchte ich mich im Idealfall um nichts weiter kümmern und hätte am Ende des Tages ein Gentoo System. Würde ich sie vorher entfernen, hätte ich ja im Prinzip den selben Aufwand wie bei einer Neuinstallation. Das versuche ich gerade zu vermeiden und bin entsprechend überhaupt erst auf die Idee gekommen, Sabayon als Ausgangspunkt zu nehmen und mich zurück zu Gentoo durchzuarbeiten.

Hm, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto unsicherer werde ich mir. Gerade LibreOffice etc. würde ich mir sowieso als Binärpaket laden (aufgrund des schwachen Prozessors und der damit verbunden Kompilierzeit).

Dann versuche ich wohl doch lieber erstmal die saubere Installation. Ist manchmal hilfreich, wenn man eine zweite Meinung hört ;-)

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15.01.2013, 21:41

Also es ist einfach so, dass bei der Hülle und Fülle, der USE-Flags wie auch bei der Hülle und Fülle der Software, die du sicherlich nicht komplett brauchst, die aber bei Sabayon gesetzt bzw installiert ist, auch die warscheinlichkeit dass sich dort etwas beim Upgraden auf Gentoo, etwas beisst, stark zunimmt.
Und da du sowieso jedes Packet, neu bauen musst, ist es einfach sinnvoller mit so wenig wie möglich anzufangen. Aber im Prinzip kannst du auch ein volles Sabayon upgraden. Wirst aber meiner Meinung nach vielleicht sogar mehr Zeit mit verbraten die errors die entstehen werden zu korriegieren, wie du schon erwähnt hattest, Sabayon ist ein misch masch aus gentoo testing und sabayon ( eigen Kreation ).

Wenn du weiter mit deinem System arbeiten möchtest während du dein Gentoo installierst, dann würde ich folgendermaßen vor gehen.

1. Sabayon booten
2. /mnt/gentoo erstellen
3. usb Stick/Laufwerk oder eine freie Partition einhängen
4. stage 3 und danach dein Komplettes System innerhalb von Sabayon bauen.
5. Wenn dein System fertig ist, kannst du dein System vom Stick auf deine Platten partition wieder herstellen und den mbr schreiben

Übriegends bei dem oben beschriebenen groben Vorgehen aus meinem ersten Beitrag würde ich nicht vergessen den Kernel zu bauen und den Bootloader anzupassen. Ist mir eben beim durchlesen aufgefallen

Gruß und viel Spaß
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5

17.01.2013, 01:11

Ich denke, du hast recht. Die Arbeit, die man da rein steckt lohnt sich nicht.

Da ich mein Notebook sowieso mal neu aufspielen wollte, habe ich es heute mal mit einer sauberen Gentoo Installation versucht. Naja, was soll ich sagen, er kompiliert seit gut 13 Stunden. Dabei bin ich gerade erst beim NetworkManager. Nicht auszudenken, wie lange das dauern würde, wenn ich ein komplettes Sabayon neu kompilieren müsste.

Damit hat sich die Sache für mich erledigt. Nochmals danke für deine Ratschläge.

6

17.01.2013, 01:24

Nur so nebenbei, falls du einen schnelleren Rechner zur verfügung hast ( Freund, Hochschule, oder einen eigenen schnellen Desktop PC ). Kannst du dein Gentoo auch auf dem bauen und wenn es fertig ist gerade als tar.bz2 auf deinem Laptop entpacken mbr schreiben fertig.
Es gelten dann natürlich die CFLAGS von deinem Notebook nicht die von deinem schnelleren Rechner auf dem du dass Gentoo erstellst

Gruß und viel Spaß
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7

17.01.2013, 11:01

Das habe ich auch schonmal gehört. Ich hätte hier noch einen Desktop Rechner mit 4x3,0GHz. Der würde sich dafür ja anbieten.

Zu diesem Thema habe allerdings nur das hier gefunden:
http://de.gentoo-wiki.com/wiki/Emerge_beschleunigen#Icecream


bzw.

http://de.gentoo-wiki.com/wiki/Emerge_beschleunigen#Distcc


Da wird beschrieben wie man die Kompilierarbeit über das Netzwerk verteilen könnte. Ist es das, was du meinst? Gerade für die Zukunft, wenn größere KDE-Updates kommen, würde mich das sehr interessieren. Aber dafür ist dann wohl eher ein eigener Thread angebracht.

8

17.01.2013, 15:34

Icecream bzw. distcc sind eine Lösung. Wovon ich jedoch gesprochen habe, ist, du gehst einfach an deinen quadcore Rechner und gehst dass stage 3 Howto durch und tust einfach so als wäre es dein Laptop. Eigentlich total trivial.


Das einzige worauf du achten musst ist dass du die CFLAGS KEINESFALLS auf "CFLAGS="-march=native"" setzt, sondern direkt auf die flags und auf den Typ deines Laptop Processors. Use Flags setzt du spezifisch für deinen Laptop und den Kernel baust du auch für deinen Laptop und nicht für den Quadcore.
Nachdem du mit dem Stage3 fertig bist installierst du die Software die du benögtist, ziehst ein Abbild ( z.B. tar.bz2 ), entpackst es auf deinem Laptop, schreibst den MBR, ferig.

Gruß und viel Spaß
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17.01.2013, 18:16

Achso ok. Da hätten ich dann aber alles mit dem Desktop Rechner kompilieren und dann das fertige Ergebnis rüberspielen müssen .

Nach 18 Stunden reinem kompilieren steht jetzt auf jeden Fall mein Gentoo System inklusive X-Server und KDE Basisinstallation. Wow, das KDE läuft verdammt schnell. Der Aufwand hat sich echt gelohnt. Gut, dass ich nicht von Sabayon ausgegangen bin. So konnte ich nebenbei noch eine Menge lernen.