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31.01.2003, 00:09

SuSE - Debian - Gentoo

Hi zusammen,

na dann werde ich mal anfangen :)

Also bisher war ich hauptsächlich SuSE Linux User und eigentlich auch weitestgehend zufrieden. Doch irgendwie bin ich jetzt auf der Suche nach etwas Neuem. Ich habe bereits Mandrake und RedHat getestet, aber wirklich begeistert bin ich davon auch nicht. Dann kam ich auf die Idee einmal Debian auszuprobieren und das war durchaus interessant. Nachdem ich dort gesehen habe, wie schmal ein System eigentlich sein kann, habe ich daran durchaus Gefallen gefunden. Immerhin bootet mein Debian um ein Vielfaches schneller als mein SuSE. Meine Probleme mit Debian sind jedoch die Installation von Software. Bisher war ich es gewohnt ein rpm für SuSE runterzuladen und es mit rpm -i zu installieren. Die meisten Programme und neuen Versionen standen in kurzer Zeit als rpm zu Verfügung. Bei Debian arbeite ich nun mit diesem apt-get und mit stable und unstable in der sources.list, was mir irgendwie verwirrend vorkommt. Durch ständiges ändern von stable zu unstable entsteht meiner Meinung nach ein ganz schönes Chaos. Mal wird die glibc aktualisiert, mal Libs, welche von anderen Programme aus stable verwendet wurden usw. Auch sonst finde ich es verwirrend, was Debian für Config Files anlegt, weil ich eben bisher nur SuSE gewohnt war. Die Alternative zu Debian ist nun eben Gentoo. Ich habe bereits etwas über Gentoo gelesen und bin nun soweit, dass Gentoo also das System von Grund auf neu kompiliert, was durchaus einige Stunden/Tage dauern kann. Desweiteren verfügt Gentoo aber über immer aktuelle Software. Mein Problem allerdings ist nun: Auf der einen Seite möchte ich aktuelle Software, aber keine Alpha oder Beta unstable Versionen. (Oder kann ich bei Gentoo auch zwischen Versionsnummern wählen? Oder kann ich auch einfach die Sourcen runterladen? Wo ist der Unterschied zwischen diesem emerge und dem kompilieren von Sourcen per Hand?) Bei Debian finde ich viele Programme nur in unstable, auch wenn sie selbst vielleicht nicht unstable sind. Und ich möchte schon ein Produktivsystem betreiben, was also stabil sein muss, aber trotzdem aktuelle Versionen beinhaltet, da z.B. mein Palm nur mit aktuellen pilot-link und kpilot/jpilot Versionen läuft. Desweiteren stört mich, dass ich jedes Programm neu kompilieren muss. Ich habe keine Zeit z.B. wenn ich mal schnell ein Programm benötige, dieses erst zu kompilieren. Das dauert ja bei größeren Programmen ewig. Nehm ich also nun Debian, welches mir stabile, aber weniger aktuelle Versionen bietet, aber schnell Programme installiert, mir aber verwirrend vorkommt, oder nehme ich Gentoo, welches ewig zum Installieren braucht, aktuelle, aber vielleicht zu aktuelle Software bietet? Oder bleib ich einfach bei meinem SuSE, was mir die Softwareversionen bietet, die ich gerne hätte, aber vollgestopft und langsam ist und mir keine neuen Erfahrungen bringt?

Schwere Entscheidung :)

Mike

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31.01.2003, 01:57

Hi,

also ich will dir mal vielleicht ein paar Denkanstösse geben.
Eines vorweg - was du jetzt am Anfang bei Debian etwas verwirrend und ungewohnt empfandest, wird dir bei Gentoo wohl nicht anderes gehen.
Es ist halt anders, und in vielem Debian viel ähnlicher als z.B. SuSE.
Aber glaub mir, das wird dir nur am Anfang so gehen, man gewöhnt sich sehr schnell daran, wenn man bereit ist, sich ein wenig in das System einzuarbeiten, und ein wenig interesse mitbringt, auch mal "hinter die Fassaden" zu schauen.

Du kannst bei Gentoo auch zwischen verschiedenen Versionen eines Programmes wählen, die meisten Ebuilds liegen neben den neuesten auch in älteren Versionen im Portage-Tree vor.
Die Sache mit den stable und unstable Packeten gibt es mittlerweile auch bei Gentoo, und zwar insoweit, dass defaultmässig die "stable" Varianten installiert werden, aber durch eine kleine Änderung in einer Konfigurationsdatei oder den exportieren einer Shellvariablen auch auf "unstable" umgeschaltet werden kann.
Bei den meisten Programmen dürfte aber "stable" ausreichend aktuell sein, meist aktueller als bei den meisten anderen Distributionen.

Binary-Packete gibt es mittlerweile auch, wenn auch nicht für alle
Programme, aber zumindest für viele der "schwereren Brocken" wie KDE oder Gnome.
Und es muss dazugesagt werden, dass auf diese Art natürlich viele Vorzüge Gentoos verlorengehen, muss man halt Abwägen zwischen dem Zeitaufwand und dem Nutzen des Selbstkompilierens. (wobei das nciht der einzige Vorzug Gentoos ist, sondern auch z.b. grössere Freiheit, das System so aufzubauen und konfigurieren zu können, wie man es will.)

Ach, eines noch zum Thema "ewig lange Installation". Klar, im Vergleich zu Binary-Distributionen dauert sie schon sehr lange, aber im Idealfall installiert man Debian oder Gentoo nur einmal, und aktualisiert danach das System nur noch, während man bei SuSE, Redhat und Co. das ganze System beim erscheinen jeder neuen Version der Distribution frisch aufsetzen darf, da der Upgrade-Mechanismus meist mehr oder weniger ein Witz ist und nicht funktioniert.
Ok, auch dieses Aktualisieren dauert seine zeit, gerade bei Gentoo wegen dem Kompilieren aus den Sourcen, aber mir persönlich ist es so lieber, da irgendwie sauberer und stressfreier.


Abschliessend würde ich vorschlagen, installiere doch einfach mal Gentoo, und befasse dich ein paar Tage lang damit, ich denke mal du wirst ziemlich schnell merken ob es dir liegt oder nicht.

Gruss, cytrox

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31.01.2003, 08:19

Mir ging es ähnlich...

Hi,

mir ging es vor dem Wechsel auf Gentoo ähnlich wie dir.
als langjähriger SuSE User suchte ich mal was anderes. Meine Versuch mit Linux from Scratch waren zwar interessant, aber nicht wirklich befriedigend. Denn genauso wie Du hab ich ein System zusammenstellen wollen das stabil, und schnell läuft aber nur das installiert was ich wirklich brauche.

Dann bin ich auf Gentoo gestossen. Ich bin gleich ins kalte Wasser gesprungen und hab mien SuSE 8.1 gelöscht und Gentoo von der Live-CD installiert.

TRja was soll ich sagen. Endlich ein System das schnell ist und nur die Software installiert hat die ich möchte.

Klar hat die Installation ewig gedauert. Bei mir zum Beispiel 1 Wochenende, bzw. Von Freitag Abend bis Sonntag Nacht. Montags beim Aufstehn war alles installiert, bzw. compiliert.

Aber es hat sich gelohnt. Und ausserdem konnte ich seit Samstag Mittag wieder am Sysem arbeiten. Das compilieren lief im Hintergrund weiter.

Installiert hab ich:

-Gento von Live-Cd ab stage 1
-Xfree
-Gnome
-KDE
-Evolution
-Mozilla
-Open Office
-diverse kleinigkeiten die aber Zeitlich nicht ins Gewicht fallen.

Ich muss sagen ich habs nicht bereut. Und denke für dich wäre es nen Versuch wert.
Stay tuned...
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"Realität is da wo der Pizzamann herkommt..."